Auf Basis eines umfassenden Gesamtkonzepts („Masterplan Grazer Burg“), startet im Frühjahr 2022 die Auslobung eines EU-weit offenen Realisierungwettbewerbs, bei dem realisierbare Gestaltungsvorschläge zur Umsetzung dieses Konzepts eingebracht werden können. Ziel des „Masterplans Grazer Burg“ ist es, durch die Aufwertung des historischen Gebäudebestands und die Attraktivierung der Höfe und Fassaden der besonderen historischen Bedeutung gerecht zu werden und diese sichtbar zu machen.
- Ein neues Verkehrs- und Stellplatzkonzept soll eine nachhaltige Verkehrsberuhigung im gesamten Burgareal erwirken, gleichzeitig wird die weitestgehende Entsiegelung der Hofflächen angestrebt.
- Mit der Doppelwendeltreppe, der Ehrengalerie, dem Burggarten und der Orangerie sind aktuell nur einige wenige Bereiche der Grazer Burg als Besucher- bzw. Touristenattraktion erlebbar.
- Mit dem „Masterplan Grazer Burg“ sollen durch umfassende Sanierungs- und Adaptierungsmaßnahmen weite Teile des historischen Gebäudebestandes öffentlich zugänglich gemacht werden.
Laut derzeitigem Planungsstand soll der Baustart im Laufe des Jahres 2023 erfolgen, die Gesamtfertigstellung ist aktuell für einen Zeitraum von fünf bis sechs Jahren ab Baustart anberaumt. Die Kosten, die laut Zusage zu 50 Prozent vom Bund getragen werden, belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro.
Die Grazer Burg ist nicht nur Sitz der Landesregierung, Attraktion für Besucherinnen und Besucher, sondern auch ein bauhistorisches Juwel und Teil des kulturellen Erbes unseres Bundeslandes. Über die vielen Jahrhunderte ihres Bestehens erlebte die Grazer Burg Zeiten des Ausbaus, der Erweiterung sowie des Rück- und Umbaus. Mit dem Startschuss für die umfassende Revitalisierung und Attraktivierung der historischen Zonen der Grazer Burg möchten wir sie mehr für die Öffentlichkeit öffnen. Daher freut es mich persönlich ganz besonders, dass wir dieses Projekt nach jahrelangen Gesprächen nun starten können.
so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
„Masterplan Grazer Burg“ Maßnahmen
- Sanierung und Adaptierung der derzeit als Lager genutzten Renaissancehalle im Karlstrakt und Einrichtung einer Empfangs- und ersten Informationszone für die Besucherinnen und Besucher der Burg.
- Restaurierung und Sanierung der Burgkapelle, der Dreisäulenhalle und der Einsäulenhalle im Friedrichstrakt für eine Ausstellungsgestaltung und Präsentationen mit dem Schwerpunkt „Graz als Residenzstadt“.
- Erschließung, Sanierung und Adaptierung des Untergeschosses und des Erdgeschosses des Registraturtraktes für die Präsentation und Vermittlung der Landespolitik und Landesgeschichte seit 1918 sowie von zeitgenössischen politischen und gesellschaftlichen Themen; Einrichtung der erforderlichen Infrastruktur für Diskussionsforen („think-tanks“) in Form von Multifunktionsräumen.
- Neuorganisation des 1. Burghofes mit dem Ziel die spezifischen Platzqualitäten als Ort für Veranstaltungen und offizielle Repräsentations- und Empfangszone zu stärken, Umsetzung einer nachhaltigen Verkehrsberuhigung, Neugestaltung des Bodenbelages mit einer Senkung des Versiegelungsgrades, Einrichtung von Verweilzonen für die Besucherinnen und Besucher.
- Neugestaltung des 2. Burghofes als „grüner Hof“ mit weitestgehender Entsiegelung, Empfangs- und Gartenzone für die neue Nutzung des Registraturtraktes und temporäre Nutzung für Kunst und Kulturveranstaltungen auch in Kooperation mit dem Schauspielhaus.
- Errichtung von Flächen für Lager und Haustechnik unter dem 2. Burghof mit Einbau einer umfassenden E-Ladestruktur zur Substituierung aller Parkflächen und E-Ladestationen.
- Neugestaltung des 3. Burghofes mit Reduktion der Versiegelung des Bodenbelages, der Erweiterung der Bepflanzung und Nutzung für temporäre Freiluftveranstaltungen.
© Titelfoto: Land Steiermark/Streibl