Graz hat für Menschen mit Behinderung viel zu bieten! Ob Wandern, Sightseeing, Museumsbesuche oder Konzerte – das barrierefreie Angebot in Graz ist auch für Menschen mit Behinderung riesig. Wir haben die schönsten Ausflugsziele und Unternehmungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Seh- oder Hörbehinderungen zusammengetragen.
Wandern in / um Graz mit (und ohne) Rollstuhl
Vom Hilmteich bis nach Mariatrost führt ein abwechslungsreicher Geh- und Radweg entlang des Mariatroster Bachs, direkt am Rand des Leechwalds und abseits der Straße. Abenteuerlustigere bzw. E-Rollstuhlfahrer nehmen den geschotterten (manchmal etwas steilen!) Roseggerweg durch den Wald. Vorbei an der Hilmwarte, an den Wildtiergehegen des Vereins „Kleine Wildtiere in großer Not“ bis zum „Häuserl im Wald“, das schon seit mehr als hundert Jahren Wanderer mit steirischen Spezialitäten und inzwischen auch mit einem gut befahrbaren Gastengarten versorgt. Nach einer Stärkung geht es weiter durch den Leechwald bis zur Basilika Mariatrost. Ob auf dem Radweg oder durch den Wald: Der Rückweg ist mit der Straßenbahnlinie 1, die direkt am Fuße der Basilika abfährt, möglich.
Apropos Straßenbahn: In Graz bekommen Menschen mit Behinderung ermäßigte Fahrkarten, und ein Begleiter fährt gratis mit – wie auch Assistenzhunde. Zumindest jede zweite „Bim“ hat einen barrierefreien Einstieg, auch viele Busse sind inzwischen für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Personen geeignet.
Auf dem Gipfel des Grazer Schöckl flanieren, das Panorama genießen und auf eine Jause in die Hütte einkehren – das ist seit wenigen Jahren auch für gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer möglich! Der erste barrierefreie alpine Panoramarundweg auf fast 1500 Metern Seehöhe garantiert ein besonderes Bergerlebnis für alle Menschen. Tal- und Bergstation und die Toiletten der Gondelbahn auf den Grazer „Hausberg“ sind schon seit 1995 barrierefrei. Nun gibt es auch einen schönen hölzernen Weg, von dem aus man nicht nur auf Graz hinunterschauen, sondern auch den Paragleitern und Drachenfliegern beim Starten zusehen kann.
Stadtwanderungen und Sightseeing für alle
Viele Grazer Sehenswürdigkeiten sind auch für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder eine Sehbehinderung haben, gut zu erreichen bzw. zu erleben. Es gibt in der Grazer Altstadt zwar viele Stufen, starke Steigungen und unebene Pflasterungen, aber inzwischen wurden viele Stellen „entschärft“, Gehsteigkanten wurden abgeschrägt, Blindenleitsysteme und zahlreiche Akustikampeln wurden installiert.
Der Weg auf den geschichtsträchtigen Grazer Schloßberg und zum Uhrturm ist barrierefrei mit dem Lift möglich. Für sehbehinderte Menschen gibt es ein Tastmodell des Uhrturms! Und nicht nur das Grazer Wahrzeichen kann von allen „begriffen“ werden. Dreidimensionale Miniatur-Modelle aus Bronze (direkt vor der jeweiligen Sehenswürdigkeit) gibt es inzwischen auch vom Kunsthaus, dem Rathaus und der Oper.
Barrierefreie Spaziergänge in der Altstadt
Barrierefreie Spaziergänge in der Grazer Altstadt sind auch etwa durch die Herrengasse, den Landhaushof, das Franziskanerviertel, zum Lendplatz (mit Aussicht auf Murinsel und Kunsthaus) oder über den Glockenspielplatz, zur Grazer Burg, zum Dom und durch das Burgtor möglich. Von der Stadt Graz angeboten wird die Stadtführung „Hören und fühlen“: ein Stadtspaziergang speziell für blinde und sehbehinderte Menschen.
Ein wunderschöner Grazer Ausflugs-Klassiker ist das Schloss Eggenberg. Mit seinem großen Park inklusive farbenprächtiger Pfaue und dem Planetengarten lockt es nicht nur Familien mit Kindern und Geschichts- und Kulturinteressierte, sondern auch Erholungssuchende. Park und Toiletten haben für Rollstuhlfahrer keine Hindernisse versteckt, auch das Schloss ist großteils barrierefrei. Die meisten Schilder sind mit großer, konstrastreicher Schrift gut lesbar, und im Münzkabinett können Lupen ausgeborgt werden.
Ein Geheimtipp für Naturliebhaber ist der Botanische Garten zwischen Universität und Hilmteich: Große, architektonisch spannende Gewächshäuser beherbergen Pflanzen aus vier unterschiedlichen Klimazonen, wo nicht nur riesige Kakteen und tropische Hängepflanzen wachsen. Besucher können an Führungen teilnehmen und durch die abwechslungsreiche Vegetation des – ebenfalls komplett barrierefreien – Außenbereichs wandeln. Dort gibt es jährlich den äußerst beliebten Pflanzen-Raritätenmarkt: dieses Jahr am 21. und 22. April! (Allerdings herrscht an diesen Tagen meist ein großes Gedränge.)
Museen ohne Barrieren in Graz
Die meisten Grazer Museen sind zum Großteil barrierefrei zugänglich. Sehr beliebt sind zum Beispiel das Grazer Kunsthaus (der „Friendly Alien“ aus dem Jahr Kulturhauptstadtjahr 2003), das Landeszeughaus mit den alten Waffen und Rüstungen, das GrazMuseum, das Graz-Neulingen und Eingesessenen die abwechslungsreiche Geschichte und Entwicklung der Stadt näherbringt, oder das Kindermuseum „Frida & freD“, in dem spannende Ausstellungen (nicht nur) für junges Publikum angeboten werden – die Qual der Museums-Wahl haben in Graz erfreulicherweise also auch Menschen mit Behinderungen.
Barrierefreie Veranstaltungen in Graz
Sehr viele Veranstaltungsorte in Graz sind inzwischen barrierefrei, so etwa die „Klassiker“ Grazer Oper, Schauspielhaus und Congress, aber auch etwa der Dom im Berg: Tief im Inneren des Schloßbergs gelegen, ist er eine Location, die seinesgleichen sucht, und ist Austragungsort zahlreicher Festivals, Partys und anderer Veranstaltungen. Die Stadthalle und der Messe Congress locken nicht nur mit Messen und Ausstellungen zu unterschiedlichsten Themen, sondern immer wieder auch mit erstklassigen Konzerten und Musicals. Auch das geschichtsträchtige Orpheum mit Kabarett- und Konzertveranstaltungen ist barrierefrei zugänglich sowie die Kasematten hoch oben auf dem Schloßberg – sie geben vielen Konzerten und Festivals eine ganz spezielle Kulisse, die man gesehen haben muss.
Barrierefrei zugängliche Kirchen in Graz
Obwohl die meisten Kirchen, Pfarren, Dome und Basiliken aus einer Zeit stammen, in der noch nicht an Barrierefreiheit gedacht wurde, sind viele von ihnen (nach durchdachten Restaurationen) inzwischen auch für mobilitätseingeschränkte Menschen zugänglich – so etwa die Kirchen Mariahilf, Graben, Gösting, Mariatrost, Münzgraben, St. Veit und Thal. Einige dieser Kirchen sind nicht nur barrierefrei zugänglich, sondern auch mit Induktionsanlagen ausgerüstet, die es Menschen mit Hörschwierigkeiten ermöglichen, einer Messe zu folgen! Diese Anlagen gibt es unter anderem im Grazer Dom, in der Herz-Jesu-Kirche, in den Kirchen Kalvarienberg, Messendorf und Don Bosco und in St. Leonhard, St. Peter und St. Vinzenz.
Graz Routenplaner für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit
Die Informationsplattform way2see unterstützt Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit bei der Vorbereitung von Wegen in Graz. Mittels Start- und Zieladresse kann eine detaillierte Wegstrecke abgerufen werden. Diese enthalten Informationen zu Straßennutzung wie Gehsteig, Geh- und Radweg, Straße ohne Gehsteig, Oberflächen (Kopfsteinpflaster etc.), Begrenzungen des Gehsteigs (Hausmauer, Zaun etc.) und mögliche Hindernisse (Schranken, Poller, Litfaßsäulen, …). Gegenüber herkömmlichen Routenplanern funktioniert dieses System der Wegbeschreibung auf Gehsteigdaten. Zusätzlich sind für Fußgänger und Fußgängerinnen relevante Informationen zu Kreuzungssituation in Graz, wie etwa Akustikampeln und taktile Leitlinien, enthalten.
way2see wurde auf gute Kontrastverhältnisse, leicht lesbare Schriftarten sowie eine einfache aber verständliche Symbolik optimiert und ist auch mittels Screenreader bedienbar.
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